Warum ihr nachhaltig putzen solltet und wie ihr damit anfangt

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Putzen: Die einen finden es toll, die anderen hassen es, wir tun es aber (fast) alle. Woran selten gedacht wird: Putzen belastet die Umwelt und die Gesundheit. Die Auswirkungen sind fatal: Jede Menge Verpackungsmüll, verschmutztes Grundwasser, Plastik und Mikroplastik und nicht zuletzt Chemikalien im Haushalt. Das muss nicht sein. Wir haben nachhaltigputzen.de aufgebaut, um gesundheitlich unbedenkliche Alternativen vorzustellen und um zu zeigen, wie einfach es ist, seine Umgebung natürlich, ökologisch und ohne Chemie zu reinigen.

Zuerst wollen wir euch zeigen, warum es so wichtig ist, unser Putzverhalten zu ändern. Aber keine Sorge, nach den Schreckensnachrichten gibt es am Ende des Artikels ein paar praktische, einfache Tipps, die ihr sofort umsetzen könnt. 

Ist es denn wirklich so schlimm? Bemerkt mein Körper das bisschen Chemie überhaupt?

Die Antwort ist ganz klar: ja. Sorry, wir würden an dieser Stelle gerne etwas anderes sagen, aber das wäre gelogen. Ja, euer Körper hat sehr wohl mit den Auswirkungen der Putzmittel zu kämpfen, die ihr wahrscheinlich verwendet. Machen wir es konkret:

Putzen kann so schädlich sein wie Rauchen. Das ergab eine Langzeitstudie der norwegischen Universität Bergen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bei Reinigungskräften der ständige Kontakt mit den toxischen Substanzen einen ähnlich schädlichen Effekt auf die Gesundheit hat, wie das Rauchen von 20 Zigaretten am Tag. Und nicht nur das:

Putzen mit aggressiven Substanzen schwächt das Immunsystem. Es kann Hauterkrankungen wie Neurodermitis hervorrufen und Allergien auslösen. Kurz: Putzen ist Stress für den Körper und die Chemikalien sind nach dem Putzen nicht verschwunden, sondern belasten weiterhin die Umgebung, in der sie eingesetzt wurden.

Das allein sollte eigentlich schon reichen, um jeden davon zu überzeugen, besser nachhaltig zu putzen. Falls es noch nicht gereicht hat: Es gibt noch weitere gute Argumente, nachhaltig zu putzen.

Ist es denn wirklich so schlimm? Bemerkt die Umwelt das bisschen Chemie und Plastik überhaupt?

Und wieder ist die Antwort ganz klar: ja. Pro Jahr werden in Deutschland 220.000 Tonnen Haushaltsreiniger gekauft. 

220.000 Tonnen Wasser mit Chemikalien. Darin enthalten sind Tenside, Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe oder scharfe Chemikalien wie Chlor, die beim Abspülen in das Abwasser gelangen. Zudem werden die Tenside meistens auf Basis von Erdöl hergestellt, sodass die Putzmittel alles andere als ökologisch sind. Und damit noch nicht genug. 

55 Tonnen Mikroplastik aus Wasch-, Putz-, und Reinigungsmitteln landen in Deutschland jedes Jahr im Abwasser. Auch ganz allgemein sieht die Abfallbilanz des konventionellen Putzens nicht gut aus: vorbehandelte Einmaltücher, Wegwerflappen und Handschuhe landen nach kürzester Zeit im Müll. 

Ziemlich frustrierend, oder? Aber das alles muss nicht sein, denn es gibt eine gute Nachricht: Beim Putzen haben wir alle einen großen Hebel. Jeder einzelne von uns.

Wie geht nachhaltig putzen? 

Ihr seid überzeugt, die nachhaltige Variante zu probieren? Super. Wir können nicht versprechen, dass das Putzen deswegen mehr Spaß macht. Aber wir können versprechen, dass es gesünder, umweltschonender und auch noch günstiger ist. Das ist doch schon mal was =).

Um das Wissen über nachhaltig Putzen mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen, haben wir vor kurzem die Seite nachhaltigputzen.de ins Leben gerufen. Dort gibt es für euch

  • Basiswissen zum Thema
  • Nachhaltige Putztipps
  • Rezepte, um nachhaltige Putzmittel selbst herzustellen
  • Empfehlungen zu nachhaltigen Putzutensilien 

Und wie versprochen verraten wir euch hier schon mal die vier einfachsten Zutaten, mit denen ihr euer Zuhause gesund und nachhaltig putzen könnt – und das ganze kostet umgerechnet nur ein paar Cent pro Putzaktion. 

Essig. Essig löst Rückstände von Kalk, Fett und Rost. Außerdem desinfiziert er Oberflächen und lässt Armaturen in Bad und Küche in neuem Glanz erstrahlen. Auch zum Fensterputzen kann Essig verwendet werden – es bleiben keine Rückstände. So geht das einfachste Hausmittel: Essig und warmes Wasser im Verhältnis 1:5 mischen und loslegen.

Zitronensäure. Zitronensäure eignet sich hervorragend, um Kalk effektiv und sanft zu lösen. Sie kann breit eingesetzt werden: auf lebensmittelechten Flächen genauso wie auf Kunststoff und Armaturen. So geht das einfachste Hausmittel: Zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure auf einen Liter Wasser geben und dem Kalk zu Leibe rücken.

Soda. Soda befreit Herd, Arbeitsflächen oder Töpfe von Fettrückständen und eignet sich allgemein hervorragend, um Verkrustungen und Schmutz zu lösen. So geht das einfachste Hausmittel: Zwei Esslöffel Soda mit einem Liter Wasser vermischen und dem ökologischen Putzen steht nichts mehr im Wege.

Natron. Natron kann ähnlich wie Soda eingesetzt werden und empfiehlt sich bei besonders starken Verschmutzungen, z.B. wenn beim Kochen Milch in den Topf eingebrannt ist. So geht’s: In den geschädigten Topf etwas Natron in Wasser auflösen und das Gemisch einige Minuten erhitzen. Danach lassen sich die eingebrannten Reste leicht mit einer Bürste oder einem Schwamm vom Topfboden entfernen.

Diese vier Zutaten bilden auch die Basis für Putzmittel für speziellere Fälle, die ihr selbst herstellen könnt. Zum Beispiel dieses:

Fruchtiger nachhaltiger Badreiniger

Wie wäre es mit einem nachhaltigen Badreiniger, der nach frischen Zitrusfrüchten duftet? Funktioniert mit Orangen, Mandarinen, Zitronen oder auch Grapefruits. Das Beste daran: Ihr könnt die Früchte vorher auspressen und den Saft trinken, denn für das nachhaltige Putzmittel genügen die Schalen. 

Das braucht ihr:

  • Zitrusschalen
  • Ein Einmachglas
  • Essig
  • Ein Sieb
  • Eine Glas Sprühflasche

 

Die Zitrusschalen in Stücke schneiden, in das Glas geben und mit dem Essig übergießen. Darauf achten, dass die Schalen jederzeit vollständig mit Essig bedeckt sind, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach zwei bis drei Wochen ist der Reiniger fertig. Die Flüssigkeit durch das Sieb laufen lassen, in die Sprühflasche füllen und loslegen.

Der Zitrusreiniger eignet sich für WC, Dusche, Badewanne und Waschbecken. Der ökologische Reiniger ist lange haltbar und muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. 

Weitere Rezepte für Abflussreiniger, Backofenreiniger und Co. gibt es hier: nachhaltigputzen.de/nachhaltige-putzmittel-selber-machen/

Na, was sagt ihr? Bereit, euer Putzverhalten zu ändern? 

Euer Team von nachhaltig Putzen

3 Kommentare

  1. Pingback: Plastikfrei im Alltag – 5 Tipps wie Du das umsetzen kannst | mehr-gruen.de

  2. Endlich ein Beitrag der mir gefällt, Wir von der Firma NW Clean haben uns auf ökologische Reinigung spezialisiert, wir sind im Bereich Büroreinigung tätig und können somit viel darüber erzählen ebenfalls haben wir auch Blogs dazu.

    Beste Grüsse Mirco

  3. Lieben Dank für die Tipps für umweltfreundlicheres Putzen im Haushalt. Jahrelang habe auch ich hauptsächlich auf herkömmliche Reinigungsmittel zurückgegriffen. Umso überraschter war ich, wie gut sich beispielsweise mein Herd mit Soda reinigen ließ. Diese eindeutig bessere Putzmethode werde ich auch für unseren zukünftigen Herd, welchen wir uns bald anschaffen werden, beibehalten.

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