7 Tipps, wie du deinen Kaffee nachhaltiger genießen kannst

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Egal, ob es ein Frühstückscappuccino mit leckerem Milchschaum oder ein schneller Espresso ist – eine duftend heiße Tasse Kaffee ist für viele Menschen der ideale Wachmacher für einen guten Start in den Tag. Da Kaffee jedoch viel Wasser verbraucht und Kaffeebohnen nicht gerade um die Ecke wachsen, stellt sich die Frage: Lässt sich Kaffeetrinken mit einem nachhaltigen Lebensstil vereinen? Wir geben 7 Tipps, wie umweltbewusste Koffeinjunkies nachhaltiger Kaffee trinken können.

1.  Bio-Kaffee aus Mischkulturen kaufen

Kaffee ist im Anbau ganz schön anspruchsvoll. Temperatur und Feuchtigkeit müssen möglichst konstant bleiben, damit die sensible Pflanze gedeiht. Umweltbewusste Kaffeeplantagen setzen daher auf Mischkulturen, die den Kaffeepflanzen den nötigen Witterungsschutz geben. Diese Anbauweise sorgt außerdem für mehr Biodiversität, schützt den Boden vor dem Austrocknen und senkt den Wasserverbrauch.

Warum setzen dann nicht alle Plantagen auf Mischkulturen? Ganz einfach: Damit sind Massenproduktion und maschinelle Ernte unmöglich, was sich auf die Kosten niederschlägt. Deswegen musst du für guten Bio-Kaffee oft tiefer in die Tasche greifen, aber das zahlt sich aus, auch im Geschmack!

2.  Auf fairen Handel achten

Vorsicht: Bio geht nicht immer mit Fair Trade einher. Ein Bio-Kaffee kann durchaus unter schlechten Arbeitsbedingungen oder schlimmstenfalls sogar mithilfe von Kinderarbeit produziert worden sein. Deswegen ist Fair Trade so wichtig. Fairer Handel baut auf diesen und weiteren Grundsätzen auf:

  • faire Preise für eine angemessene, existenzsichernde Bezahlung
  • partnerschaftliche Handelsbeziehungen ohne Ausbeutung
  • faire Arbeitsbedingungen (z. B. Verbot von Kinderarbeit und Gleichberechtigung)
  • Förderungen für Bildung und Umweltprojekte

3.  Im Herkunftsland geröstete Kaffeebohnen kaufen

Den kleinen Kaffeebauern und -bäuerinnen tust du einen großen Gefallen, wenn du Kaffeesorten aussuchst, die bereits im Herkunftsland geröstet wurden. Der Verkauf der Bohnen selbst wirft nämlich nicht viel ab – erst mit der Röstung lässt sich wirklich Geld verdienen. Veredelter Kaffee wird allerdings höher verzollt, weswegen es nur wenige Anbieter gibt. Je mehr jedoch die Nachfrage steigt, desto größer wird das Angebot werden. Es liegt also in unserer Hand!

4.  Regionale Kaffeespezialitäten probieren

Ja, es gibt auch regionale Kaffeesorten, die du statt Bohnenkaffee ausprobieren kannst. Einen Nachteil haben sie leider alle: Sie enthalten kein Koffein. Als gelegentliche Alternative schmecken sie aber trotzdem köstlich. Hier einige Vorschläge für den regionalen Kaffeegenuss:

Malzkaffee

Malzkaffee war schon im 18. Jahrhundert ein beliebtes Getränk. Für die Herstellung wird Gerste verwendet, die zum Keimen gebracht und dann geröstet wird. So entsteht der typische Malzgeschmack.

Lupinenkaffee

Lupinenkaffee war früher als „Bauernkaffee“ bekannt, da es in vielen ländlichen Regionen lange keinen „echten“ Bohnenkaffee gab. Er wird aus Süßlupinensamen hergestellt, die wertvolle Stoffe wie Magnesium, Zink, Eisen und Vitamine enthalten und somit gut für die Gesundheit sind.

Eichelkaffee

Das Tolle am Eichelkaffee? Die Zutaten dafür lassen sich im Herbst selbst sammeln. Eichelkaffee überzeugt mit einem erdigen, leicht süßlichen Aroma, fördert die Verdauung und senkt den Blutzucker.

Kaffee aus Zichorien- und Löwenzahnwurzeln

Der kostengünstige Kaffee aus Wurzelpflanzen wurde besonders in Kriegszeiten als Kaffeeersatz getrunken, schmeckt aber heute genauso. Darüber hinaus ist er gut für die Verdauung und wirkt blutreinigend.

5.  Auf die Zubereitung Wert legen

Am besten gelingt nachhaltiger Kaffee im klassischen italienischen Espressokocher oder der Filterkaffeemaschine. Das Stichwort lautet „Slow Coffee“ – sich Zeit nehmen und entspannt selbst Kaffee zubereiten, statt auf einen Knopf des Vollautomaten zu drücken. Das spart Energiekosten und die Umweltbelastung durch die Herstellung der Maschinen sinkt.

Wenn schon eine Kapselmaschine im Haushalt steht, gibt es ebenfalls eine nachhaltige Alternative: kompostierbare Kapseln. Diese verzichten komplett auf Aluminium oder Kunststoff und lassen sich nach der Verwendung in der Biotonne entsorgen.

6.  Unverpackten Kaffee kaufen

Plastikfrei einkaufen ist im Trend, dadurch stehen immer mehr Möglichkeiten offen. In den immer beliebteren Unverpackt-Läden kannst du deinen Kaffee komplett ohne Verpackungsmüll kaufen. Dafür ist nur ein eigener Behälter nötig, in welchen du deine Kaffeebohnen füllst. So einfach geht Nachhaltigkeit!

7.  Mehrwegbecher lieben lernen

Coffee-To-Go ist gerade in Städten sehr beliebt, wo sich ein Coffeeshop an den nächsten reiht. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es geht schnell, dank praktischem Plastikdeckel geht nichts daneben und nach dem Kaffeegenuss landet der Becher samt Deckel, Rührstäbchen und Co. im Mülleimer… Moment mal – geht das nicht besser?

Warum nicht stattdessen einen schönen Mehrwegbecher verwenden? Coole Farben, ausgefallene Designs, lustige Sprüche… die Auswahl ist groß! Ein guter Coffeeshop hat sicher kein Problem damit, das Getränk in den mitgebrachten Becher zu füllen, denn sie sparen sich die Kosten für die vielen Plastikbecher.

Fazit: Mit wenig Mehraufwand gelingt der nachhaltige Kaffeegenuss

Wie diese 7 Tipps beweisen, braucht es gar nicht viel, um Kaffee nachhaltiger zu genießen. Solange du beim Einkauf auf Herkunft und Qualität achtest, eine schonende Zubereitung wählst und unterwegs ebenfalls auf den eigenen Becher setzt, hast du schon einen wichtigen Beitrag geleistet. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du unter den vielen Kaffee-Alternativen sogar dein neues Lieblingsgetränk!

(Fotos © pixabay.com und pexels.com)

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